Bei der Durchtrennung der Samenleiter (Vadektomie) über den Hodensack können folgende seltene Komplikationen auftreten:

Postoperative Blutung bzw. Bluterguss laut Literatur in 4-22% der Operationen.

Häufig handelt es sich dabei nur um oberflächliche Verfärbungen der Haut des Hodensackes. Manchmal können sich diese Verfärbungen (sog. Suffusionen) über die gemeinsamen Schichten von Hodensack und Penis auch auf diesen ausbreiten. Eine Therapie ist in der Regel nicht erforderlich.

Sollte es jedoch zu einer (schmerzhaften) Schwellung mit oder ohne Hautverfärbung kommen sollten sie umgehend mit ihrem Arzt Kontakt aufnehmen. Zu diesem Zweck wurde ihnen spätestens nach der Operation eine Notfallnummer mitgeteilt.

 

Eine postoperative Infektion im Operationsgebiet wird in der Literatur mit 0,2-1,5% angegeben. Meist handelt es sich allerdings um Irritationen im Bereich der Hodensackhaut, die durch die an sich selbstauflösende Naht verursacht sind. In diesen Fällen reicht die Nahtentfernung völlig aus.

Bei (schmerzhaften) Schwellungen im Operationsgebiet bzw. im Bereich von Nebenhoden oder Samenstrang sollten sie umgehend mit ihrem Arzt Kontakt aufnehmen. Zu diesem Zweck wurde ihnen spätestens nach der Operation eine Notfallnummer mitgeteilt.

 

Chronische Hodenschmerzen werden in weniger als 1% der Eingriffe in der Literatur beschrieben und sind zumeist die Folge einer nicht ausreichenden Aufklärung oder Unsicherheit des Mannes ob er wirklich diesen Eingriff durchführen lassen wollte. Lassen sie sich daher von niemandem zur Durchführung dieses Eingriffes drängen – sei es auch noch so gut gemeint – vor allem dann nicht, wenn für sie noch nicht alle Fragen und Unklarheiten beantwortet wurden. Lassen sie sich für die Entscheidung die Vasektomie durchführen zu lassen ausreichend Zeit, überstürzen sie nichts!

 

Das Eintreten einer erneuten Zeugungsfähigkeit durch spontane frühe

Rekanalisation (in 0,2-5,3% aller Operationen) oder späte Rekanalisation (nach 0,003-1,2% aller Eingriffe) wird in der Literatur beschrieben.

Die frühe Rekanalisation kann während der Heilungsphase auftreten und wird in der Regel durch die obligaten (unbedingt/zwingend) erforderlichen mikroskopischen Untersuchungen der Samenflüssigkeit aufgedeckt. Ihr Operateur kontrolliert die Samenflüssigkeit unter dem Mikroskop frühestens nach 6 Wochen selbst und gibt erst dann grünes Licht auf andere (bisherige) Verhütungsmethoden zu verzichten, wenn er keine einzige Samenzelle mehr in der Flüssigkeit nachweisen kann. Auch danach ist eine weitere Kontrolle nach 4- 8 Wochen selbstverständlich nochmals möglich.

Späte Rekanalisationen wurden auch noch nach 8 Jahren beschrieben. Es handelte sich dabei jedoch immer um Einzelfälle, bei denen die genaueren Umstände nicht bekannt waren. Es ist jedenfalls extrem unwahrscheinlich, dass ein Wiederzusammenwachsen und das Wiederauftreten der Durchgängigkeit der Samenleiter vom Patienten unbemerkt eintreten. Bei Schwellungen im Hodensack- bzw. Samenstrangbereich und bei Entzündungen der Genitalorgane sollte jedenfalls immer an die Kontrollmöglichkeit der Samenflüssigkeit gedacht werden!

Verhaltensmaßnahmen & postoperativer Verlauf

Körperliche Schonung für 3-4 Tage. Vor allem sollten sie in dieser Zeit möglichst keinen Samenerguss haben (sexuelle Enthaltsamkeit!).

5 Tage keine Vollbäder, keine Sauna. Duschen ist ab sofort erlaubt.

Die Verhütung muss mindestens noch bis zur ersten vollständig negativen Samenprobe aufrecht erhalten werden. Das bedeutet, dass keine (auch keine leblosen/unbeweglichen) Spermien mehr im Ejakulat vorhanden sein dürfen!

Bringen sie die Samenprobe in unsere Ordination!

Erste Untersuchung des Ejakulats frühestens nach 6 Wochen!

Die Probe sollte vom selben Tag sein.

Sollten sie die Samenprobe in einem Labor untersuchen lassen zeigen sie ihrem Operateur unbedingt den Befund bevor sie die bisherige Verhütung beenden!